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Die Kindergärten im Bistum Magdeburg


Der erste katholische Kindergarten „St. Marien“ in Magdeburg-Sudenburg wurde im damaligen Kommissariat Magdeburg (so hieß das damals...) im Jahr 1898 gegründet. Die Entstehung dieses ältesten Kindergartens ist dem Engagement der Grauen Schwestern der Heiligen Elisabeth zu verdanken. Kindergärten wurden zunächst unter dem Aspekt der Betreuung gesehen und so entstanden zunächst eher Bewahranstalten, die durchaus der Liebestätigkeit der Kirche, also der Diakonie, dem Dienst am Menschen, zuzuordnen waren.

Kindergärten wurden meist von Ordensschwestern wie den Grauen Schwestern der Heiligen Elisabeth, aber auch von Franziskanerinnen, Karmelitinnen, den Armen Schulschwestern und den Schönstatt Marienschwestern, gegründet. So wurde beispielsweise im Jahr 1920 in Wanzleben ein Kindergarten von den Schwestern der Göttlichen Liebe aus der Taufe gehoben. Im Frühjahr 1928 wurde in Merseburg, auf Grund veränderter sozialer Bedürfnisse in der Bevölkerung, ein katholischer Kindergarten von den franziskanischen Ordensschwestern aus Salzkotten eröffnet. Alle diese Einrichtungen wurden zunächst von Ordensschwestern geleitet. Jahrzehnte später, im Jahr 1973, waren schließlich nur noch neun Ordensschwestern in einer Leitungstätigkeit. Schwester M. Josefa Sommer, eine Schönstatt Marienschwester, war als letzte Vertreterin ihrer Zunft bis zum Jahr 2016 in Bitterfeld als Leiterin tätig.


Vergangenheit und Gegenwart

Die Zeit des Nationssozialismus

Der Kindergarten in Burg war der einzige aus der Riege der katholischen Kindergärten, der im Nationalsozialismus von der Schließung nicht betroffen war. Alle anderen bestehenden katholischen Kindergärten wurden von den Nationalsozialisten geschlossen. Schriftliche Unterlagen dazu gibt es nicht – konnten doch in der damaligen Zeit jegliche Aktennotizen für Betroffene lebensgefährlich werden und zudem eine Bedrohung für weiteres christliches Wirken darstellen.


Ende der Kriegszeit

Zwischen 1945 und 1947 wurden katholische Kindergärten wiedereröffnet. Neugegründet wurde die Kindergärten in Wittenberg, Bitterfeld, in Halle-Süd, Halle-Ammendorf und Zeitz.


Die DDR-Zeit

Zu DDR-Zeiten war es kaum möglich, neue katholische Kindergärten zu eröffnen. Lediglich in Torgau konnte dies gelingen – und das nur unter größten Schwierigkeiten. Es galt vielmehr, die bestehenden Kindergärten zu halten, zu stabilisieren und ihr Profil zu schärfen. In den Kirchengemeinden gab es insgesamt 19 Kindergärten und einen Kinderhort, in denen insgesamt etwa 300 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut wurden.


Die Nachwendezeit

In der Nachwendezeit wurden neue Kindertageseinrichtungen gebaut oder aus kommunaler Trägerschaft übernommen. So kamen neue Kindertageseinrichtungen dazu – in Ascherleben, Badersleben, Genthin, Delitzsch, Dessau, Köthen, Lutherstadt Eisleben, Sangerhausen, Staßfurt und Schkeuditz; und große Horte in Magdeburg, Halle, Oschersleben und Haldensleben.


Heute

Im Jahr 2018 sind 39 katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Magdeburg zu Hause, davon sind vier große Horteinrichtungen an Grundschulen. Es gibt in Dessau ein anerkanntes Montessori-Kinderhaus und eine Reggio-Einrichtung in Naumburg, weitere pädagogische Ansätze in den Kindertageseinrichtungen gehören ebenso zum Repertoire. Die meisten Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft von Pfarrgemeinden. Insgesamt werden in den Einrichtungen über 3.000 Kinder im Alter von unter einem Jahr bis zum 14. Lebensjahr betreut.

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