Liebe Leserinnen und Leser dieses Pfarrbriefes, liebe Gemeinden,

wie viele Türen durchschreiten oder öffnen Sie im Laufe eines Tages? Am Morgen gehen wir durch die geöffnete Wohnungstür hinaus, um an anderen Orten, z.B. am Arbeitsplatz, in einer Arztpraxis, in der Schule, im Kindergarten oder beim Gang in die Kirche über weitere Türschwellen zu schreiten, in neue Räume einzutreten, Zeit zu verbringen und für eine Weile zu Gast zu sein.

Eine weit geöffnete Tür zeigt an, dass jede/r hereinkommen kann, eine halbgeöffnete Tür bedeutet: „Anklopfen“. Wir suchen an der Schwelle Begegnung und Austausch. Geöffnete Türen verbinden Menschen miteinander und vermitteln: „Da ist jemand, der mich erwartet“ oder umgekehrt: Ich öffne jemandem die Tür, weil jemand ankommt.

Einen solchen Eingangsbereich stellt im übertragenen Sinn auch der erste Adventssonntag dar – nicht nur für die Adventszeit, sondern für das ganze Kirchenjahr. Zu diesem Beginn gehört das Lied: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit…“ Das Lied des evangelischen Pfarrers Georg Weißel aus dem Jahr 1623 greift das Evangelium des Einzugs Jesu in Jerusalem auf (Mt 21) und umschreibt das Zitat des Propheten Sacharja: „Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig!“

Am Hochfest Christkönig, dem Sonntag vor dem 1. Advent, feiern wir Jesus Christus als König, „der Heil und Leben mit sich bringt“, der ein Heiland der Niedergedrückten und ein Tröster in der Not ist.

Auf seinen Empfang dürfen wir uns vorbereiten, die Türen unserer Herzen öffnen und IHN ankommen lassen in uns: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach‘ zieh mit deiner Gnade ein, dein Freundlichkeit auch uns erschein.“

In den kommenden Wochen des Advents schmücken viele Menschen die Eingangstür ihrer Wohnung festlich. Mit dem Schmuck an der Tür, des Eingangs, kann auch die Bereitschaft zum Empfang und die Gastlichkeit für Jesus und unsere Mitmenschen ausgedrückt werden.

Karin Marcinkowski, Gemeindereferentin

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