Liebe Gemeinde,
Jetzt im Sommer schon an den Herbst denken?
Ist das nicht ein wenig früh?
Vielleicht haben sie Recht.
Aber Zeit bleibt nicht stehen, manchmal vergeht sie wie im Fluge.
Schon seit Mitte August werden wir mit Maria vertraut gemacht und so auf den Rosenkranzmonat Oktober hingewiesen. In diesen Wochen gedenkt die Kirche immer wieder der Gottesmutter Maria.
Am 8. September feiern wir das Fest Mariä Geburt. Dieses Fest Mariä Geburt entstand vermutlich im Orient, wobei das Datum der Geburt Mariens kein historisches Datum ist. Geburtstage finden wir im liturgischen Kalender nur noch von Johannes dem Täufer und von Jesus selbst.
Der Gedenktag Maria Namen, den wir am 12. September feiern, wurde im 16. Jahrhundert zuerst in Spanien eingeführt und Papst Innozenz XI. führte ihn 1683 in der ganzen abendländischen Kirche ein.
Das Gedächtnis der Schmerzen Mariens feiert die Kirche am 15. September. Die Erinnerung an die Schmerzen Mariens ist in Verbindung mit dem Fest Kreuzerhöhung zu verstehen. Dieses Fest, wurde 1814 durch Papst Pius VII. eingeführt. Die „Sieben Schmerzen Mariens“, finden wir in den liturgischen Texten: 1. die Weissagung Simeons (Lk 2,34-35); 2. die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-15); 3. das dreitägige Suchen nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel (Lk 2,41-52); 4. der Weg nach Golgota; 5. die Kreuzigung Jesu; 6. die Abnahme Jesu vom Kreuz; 7. die Grablegung Jesu.
Haben wir im August und September besonders auf das Leben Mariens geschaut, so steht der Monat Oktober nun im Zeichen des Rosenkranzgebetes. Hier treten wir an die Seite Marias und betrachten das Geheimnis Jesu Christi gewissermaßen aus ihrem Blickwinkel. Wenn sie unser aller Mutter ist und das Urbild der Kirche, dann verweist ihre ganze Geschichte, alles, was ihr geschehen ist, auf unsere Begegnung mit ihrem Sohn Jesus Christus.
Es gibt viele Erzählungen, wie es zur Entstehung des Rosenkranz-gebetes kam. Die heutige Gestalt bekam der Rosenkranz in den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts in einem Kartäuserkloster in Trier.
Dazu habe ich folgende Geschichte in einem Artikel gefunden.
Nach einer sagenhaften Erzählung brachte ein junger Mann Maria jeden Tag einen Kranz aus Rosen. Als er aber in den Orden eintrat, hatte er nicht immer Zeit dafür. Die älteren Brüder gaben ihm ständig neue Aufgaben. Trotzdem vergaß er sein Versprechen nicht und fragte den Beichtvater während der Beichte, was er tun solle. Der Beichtvater gab ihm auf, dass er die Rosen mit dem Gebet "Gegrüßet seist du Maria" ersetzen soll. Der junge Mönch folgte dem Rat des Beichtvaters, aber vielmaliges Wiederholen des gleichen Gebetes fand er langweilig. Nach einer kurzen Zeit fiel ihm der Gedanke ein, jedem "Ave Maria", eine Szene aus dem Evangelium dazuzugeben, um so das ganze Leben von Jesus zu betrachten.
Die Gebetsperlen, die für die Betrachtungen verwendet werden, sind auf einer Schnur aufgefädelt und bekommen dadurch Halt.
Für mich ist das Rosenkranzgebet, wie ein Halteseil im Glauben. Daran kann ich mich entlanghangeln, wenn mir einmal eigene Worte zum Beten fehlen. Das Vater unser und das Gegrüßet seiest du Maria geben meinem Leben Halt.
Lassen sie sich zu diesen meditativen Gebeten besonders im Oktober einladen.
Gemeindereferent Stefan Zeiler