Himmel und Erde
Im Unterschied zu manch anderen Ländern sind wir Deutschen, wenn es um den Himmel geht, irgendwie im Nachteil. Zumindest sprachlich gesehen. Denn wenn wir vom Himmel reden, dann meinen wir gleich Verschiedenes: Zum einen sind es die Wolken und all das, was sich da über unseren Köpfen befindet, aber wir bezeichnen damit auch den Ort bzw. den Zustand, den wir irgendwie für die Zeit nach unserem irdischen Leben erwarten.
Und mit diesem – uns verheißenen Himmel – verbinden die meisten von uns ganz konkrete Erwartungen und Sehnsüchte, wie etwa ewigen Frieden, niemals endende Freude, Erfüllung, Heilung und Freiheit, die Vollendung unseres Lebens. Dem, was wir von diesem Himmel erhoffen, steht mitunter das gegenüber, was wir tagtäglich hier auf Erden erleben und erfahren: Entbehrung und Kummer, Angst und Not, Leid, Sorgen und Tod.
Man könnte es mit den beiden Hälften eines Reißverschlusses vergleichen, die nie zusammenpassen würden, gäbe es da nicht diesen kleinen Läufer, der es schafft, die beiden auseinanderklaffenden Teile zusammen zu bringen und zu verbinden. Und in eben diesem Läufer dürfen wir durchaus uns selbst wiedererkennen. Denn ist es nicht unsere Berufung, Himmel und Erde einander näherzubringen? Sind wir nicht herausgefordert, den Himmel bereits auf Erden spürbar werden zu lassen? Wenn wir die Botschaft des Evangeliums Jesu verinnerlichen und aus der Kraft unseres Glaubens unseren Mann bzw. unsere Frau stehen, dann helfen wir doch mit, dass sich dieser „Reißverschluss“ schließen kann und Himmel und Erde einander näherkommen.
Es steht außer Frage, dass wir es allein niemals schaffen könnten, die beiden Teile ganz zu verbinden. Aber Gott vermag es. Und wir können uns zu seinen Helferinnen und Helfern machen lassen, die sich dafür einsetzen, dass mit seiner Kraft, diese beiden Teile Stück für Stück zusammenkommen, weil sie zusammengehören. Der Himmel und die Erde.
Und dafür wünsche ich uns allen offene Augen und Herzen sowie Mut, Phantasie und eine gehörige Portion Gottvertrauen,
Ihr und Euer Kooperator Pfr. Christian Kobert