Liebe Schwestern und Brüder!

„Sicher ist, dass nichts sicher ist!“ Dieser Ausspruch meines Professors für Betriebswirtschaftslehre kommt mir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Sinn!
Und auch für die nächsten Wochen und Monate, die dieser Pfarrbrief umfasst, ist eines sicher: Dass manche Termine und Veranstaltungen in der geplanten, hier beschriebenen Form nicht sicher sind!

Flexibilität bleibt das Gebot der Stunde … Wir alle haben in den letzten Wochen und Monaten dieses Talent der „Anpassungsfähigkeit, mit der ein Mensch auf eingetretene Datenänderungen reagiert oder erwartete antizipieren kann“, wie es in der BWL heißt, neu gelernt und/oder immer weiter verfeinert. Gerade das kann uns für die kommenden Wochen und Monate, die anstehenden Festkreise, ermutigen und Sicherheit geben!
Das ist für unsere Kirche nichts Neues! Der Umgang mit fehlender Planbarkeit und das Handeln mit notwendiger Flexibilität stellt uns heute in die Tradition der ‚Alten Kirche‘.
Die ersten Christen waren aufgerufen, sich immer wieder an gewandelte äußere Umstände anzupassen; flexibel mit und in der Welt zu sein, um ihren Glauben an Jesus Christus zu leben, ihre Gemeinschaften lebendig zu halten und in den Gemeinden zu wachsen. Genau diese Anpassungsfähigkeit war ihre Sicherheit. Im Sinne des lateinischen sēcūritās zeigten sie eben jene Sorglosigkeit, die ihre Kraft aus dem Wissen zieht, dass Gott von Anbeginn der Zeit der ‚Ich bin mit dir […] Ich-bin-da‘ ist, wie es im Buch Exodus (3:12;14b) geschrieben steht; dass Gott treu ist, wie Paulus es der Gemeinde in Korinth ins Stammbuch schreibt (2 Kor. 1:18).
Wenn wir nun in den Planungen der nächsten Wochen und Monaten auf den treuen Gott vertrauen und auf die von ihm geschenkten Talente bauen, dann können wir flexibel und sorglos die anstehenden Festkreise bis Ostern begehen, können uns auf die erste Ankunft Gottes bei den Menschen vorbereiten, die Weihnacht feiern und mit Jesus nach Jerusalem gehen.
„Sicher ist, dass nichts sicher ist?“ Wenn wir Gottes Zusage folgen ‚Ich werde mit dir sein‘ (Ex 3:12), dann ist eines immer sicher: Alles kann, wer glaubt! (Mk 9:23)

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Vikar Dr. Juergen A. Wolff

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